07.09.2018

kurzes Update

Hallo meine Lieben, ich wollte euch wieder mal ein kurzes Update geben, da mich so viele fragen wie es mir geht. Nun ja, zuletzt hatte ich eine Darm Gvhd (Abstoßungsreaktion im Darm). Also musste ich wieder jede menge neues Cortison dazunehmen (zudem was ich schon nehme gegen die Leber Gvhd), was wiederum zur weiteren Gewichtszunahme führte. Angeblich habe ich lt. Ärzte schon 15kg Wasser im Körper vom Cortison. Ihr könnt euch also vorstellen das dies nicht so angenehm ist. Gegen diese unglaubliche Gewichtszunahme (mittlerweile schon 30kg) ist man machtlos. Keine Diät, kein Sport kann dagegen etwas machen. Meine Gelenke schmerzen schon so und ich bestehe nur noch aus Bauch und Kopf. Zumindest fühle ich mich so. Kann mich kaum im Spiegel ansehen und erkenne mich selbst nicht mehr wieder. Es ist wirklich unglaublich wie sehr sich ein Körper durch so eine Krankheit verändert. Zur Zeit nehme ich 30 Tabletten am Tag und ich kämpfe mich von einem Krankenhaustermin zum anderen. Das Cortison ist schrecklich. Die Nebenwirkungen ein Wahnsinn. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr sich mein Körper verändert dadurch. Extreme Schlafstörungen, psychische Störungen, die Haut wird dünner und reißt, Vollmondgesicht, Fetteinlagerung im Bauch und Rücken, Muskelschwund, Osteoporose etc. …. Die meiste Zeit am Tag schlafe ich, weil ich einfach sooooo uuunnennddlich müde bin. Das nennt man Chemo Fatigue und Chemo Brain. Ansonsten versuche ich ein bisschen zu lesen, spazieren gehen oder so Sachen halt. Ich schaffe es 3 bis 4 Stunden auf zu sein und dann muss ich ins Bett. Ich kann mich auch kaum konzentrieren oder merke mir schlecht etwas. Manchmal habe ich das Gefühl ich werde dumm. Leider sind das alles die Folgen der Transplantation. Es ist sehr schwer für mich dies anzunehmen und damit leben zu lernen. Früher konnte ich im Büro alles zugleich machen und jetzt bin ich mit ein bisschen Buch lesen schon überfordert und nach einer Stunde bin ich überhaupt nicht mehr aufnahmefähig und merke mir rein gar nichts mehr.
Jetzt lebe ich schon seit über einem Jahr isoliert zuhause. Maximal ein bisschen einkaufen fahren mit Mama, dann aber mit Mundschutz wegen der Infektionsgefahr. Ansonsten gibt es nur Krankenhaus und Therapien in meinem Leben. Ich hätte mir nie gedacht was da alles auf mich zukommt. Die Ärzte haben es eh immer gesagt das es 3 bis 5 Jahre dauert, aber vorstellen kann man sich das nicht.