13.05.2018

der 1. Jahrestag 13.05.2018

Kaum zu glauben, nun ist die Diagnose genau ein Jahr her. Gestern gab es ein „Isabella lebt essen“ mit der ganzen Familie. Den 13.05.2017 werden ich und meine Familie wohl niewieder vergessen können. Kaum zu glauben dass es schon ein Jahr her ist. Ich kann mich noch erinnern als ob es gestern gewesen sei. Die Diagnose Krebs mit 26 Jahren und nicht nur das, nein, sondern auch eine so aggressive Form das die Ärzte nicht mehr glaubten dass ich den Sprung in das Jahr 2018 noch schaffe. Doch es hat gegen den Meinungen der Ärzte nicht sein wollen. Mein Körper ist stark gewesen und das muss er auch noch immer sein. Der da oben wollte mich noch nicht, es hat einfach noch nicht sein wollen dass ich sterbe. Mein Leben verdanke ich einzig und allein  meiner Schwester, meiner Stammzellenspenderin. Wäre sie nicht da gewesen, wäre ich jetzt auf alle Fälle tot. Denn Zeit zum Suchen eines passenden Spenders wäre in meinem Fall keine mehr gewesen. Da hätte mich der Krebs umgebracht binnen kürzester Zeit. Bei 95 Prozent Krebsbefall kein Wunder …

 

Wie geht es mir jetzt?

Nun ja, solala. Ich genieße die Zeit zuhause und genieße die Ruhe zuhause. Genau das brauche ich. Ich bin sehr müde und abgeschlagen, brauche viel Schlaf. Meine Familie steht voll hinter mir und unterstützt mich, wo sie nur können. Seit Dezember 2017 habe ich eine sehr hartnäckige Abstoßungsreaktion (GVHD). Die neuen Stammzellen erkennen meinen Körper als fremd an und fühlen sich in meinem Körper noch nicht zuhause. Seitdem nehme ich Cortison und Immunsuppresiva zur Unterdrückung meines Immunsystems. Durch das Cortison habe ich schon über 20kg an Wasserablagerungen zugenommen. Ihr könnt euch also vorstellen, dass das nicht so angenehm ist. Ich sehe aus als ob ich Hochschwanger wäre. Mein Gesicht ist zugeschwollen und ich kann trotz Diät zusehen wie ich immer dicker und dicker werde. Mein Körper ist übersäht mit Ödemen. Bauch, Beine, Oberarme, Schulter, Gesicht. Scheiss Cortison. Ich erkenne mich kaum wenn ich in den Spiegel schaue. Ich vermisse ein Leben. Seit einem Jahr gibt es nichts anderes als Krankenhaus und Therapien. Ich muss ja nachwievor einmal die Woche bzw. 14 tägig nach Graz zur KMT Station. Einfach mal unbeschwert fortgehen oder was unternehmen, das vermisse ich am meisten. Durch die Immunsupprimierung darf ich nicht unter Menschenansammlungen (Infektionsgefahr). Und das schon seit einem Jahr. Die Nebenwirkungen der Cortisontherapie setzen mir sehr zu. Aber da muss ich halt auch durch, leider. Hilft alles nichts. Meine Familie macht mir immer wieder Mut und heitert mich auf. Auch mein Schatz, Florian ist eine so große Stütze. Er findet mich noch immer hübsch sagt er mir immer wieder. Hauptsache ich werde i.wann wieder gesund. Aber ist schon eine gewaltige Geduldsprobe das Ganze… Es fällt mir oft schwer alles anzunehmen. Die körperlichen Veränderungen und das es einfach noch nicht so geht sowie ich es gerne hätte. Ich muss mit meinem Körper mittun.

am schlimmsten ist die Ungewissheit...

Die Ungewissheit ob und wann mein Körper die neuen Stammzellen annimmt und wielange es noch dauert. Die Ärzte reden immer von mindestens 2 bis 5 Jahren bis sich der Organismus wieder erholt. Ich habe doch extrem starke Chemos bekommen. Über 70  Chemos in 3 Monaten, alle so stark dass Organversagen das normalste auf der Welt sind. Die Ungewissheit ob ich in 3 Jahren auch noch lebe oder auch einen Rückfall habe? Mit dieser Ungewissheit muss man leben lernen. Für mich und meine Familie eine Herausforderung. Den die Angst ist immer da. Manchmal mehr, manchmal weniger. Leider kann mir kein Arzt sagen ob und wielange es dauert bis man die Abstoßungsreaktionen überwunden hat. Man kann nur das beste hoffen. Es ist schrecklich wenn ich wieder mitbekomme, dass andere einen Rückfall erleiden und binnen kürzester Zeit daran versterben. Dieser scheiss Krebs!!! Da fragt man sich schon, warum es bei einem selbst gut ausgehen soll? Aber das wird es, ganz bestimmt. Ich glaube ganz fest daran. Den scheiss Krebs habe ich in den Arsch getreten und mein Horst wird niewieder kommen